Bildergalerie und "Die Leichtigkeit des stillen Schwebens" -Dr. Norber Hilbig - Micha Kloth - Künstler

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Bildergalerie und "Die Leichtigkeit des stillen Schwebens" -Dr. Norber Hilbig

Die Leichtigkeit des stillen Schwebens

In einer Zeit, in der das Bad Painting Konjunktur hat, in der dem Nachlässigen und Geschmacklosen der Hof gemacht wird, muten Micha Kloths sorgfältig ausformulierte Bilder fast altmodisch und überaus uncool an. In einer Zeit, in er Trash und Hässlichkeit triumphieren sind Micha Kloths Bilder so etwas wie Gralshüter des Schönen. In den Lärm dieser Zeit setzt er die Stille, in die Überschaubarkeit und Wirnisse dieser drängenden Zeit bringt er Besinnung, Ruhe und Ordnung. Mitten in die Überschwemmungen der digitalen Flut setzt er Inseln, auf denen Rettung wartet, Häuser, in denen sich leben lässt, Bäume, mit Vögeln darin, wie die Hüter des Traums vom besseren Leben. Und in den Himmel stellt er – wie Engel – Musikanten. Nun hängt er voller Geigen. Diese Redewendung ist seit der Barockdichtung bekannt und will bis heute unsere Sehnsucht nach Geborgenheit, Wärme, Angenommen- und Angekommensein beschreiben. Sie spricht von der Leichtigkeit des Lebens, das aufgehört hat, schwer zu sein. Sie beschwört die Abwesenheit von Schwere, Last, Mühsal und Not. Paula Modersohn-Becker schenkte ihrem Mann zur Verlobung ein Bild mit dem Titel: „Du und ich und der Himmel voller Geigen“.

Es geht Micha Kloth in diesem Bild, wie in allen seinen Bildern, um die Utopie des gelungenen Lebens. Es sind all die Chiffren und Farben darin versammelt, die von Erlösung und Glück, von Gelingen und Erfüllung sprechen. Und so ist dieses Bild, wie alle seine Bilder, so modern und unmodern, beides zugleich, so cool und uncool wie es Märchen sind. Sie wirken aus einer vergangen Welt in unsere hinein, und ihre Bildsprache hat nichts an Bedeutsamkeit verloren und wirkt noch immer. So sind diese Bilder aus der Zeit gefallen, unzeitgemäß und doch zugleich zeitlos lebendig. Weil das, was wir wirklich wollen, das, was wir tief in unserem Inneren wirklich wollen, in Ihnen vorscheint: Gewollt sein. Und geliebt sein. Und zu Hause ankommen. Angenommen und umarmt sein und Ruhe finden. Zu Abend essen im warmen Licht des warmen Hauses. Aufwachen des Morgens und alles ist gut. Behütet sein. Ohne Angst. Jeder ganz und gar bei sich. Und der Himmel voller Geigen.

In der Welt der Kunst wird heute das Scheitern gefeiert, Samuel Becketts „wieder scheitern, besser scheitern“, und das ist ja auch in dieser Zeit realistischer und ihr angemessener. Aber es ist der Zustand des Gegenwärtigen, die Gegenwart des Misslingens und des Trash kein Einspruch gegen den Traum vom Gelingen, gegen die Utopie vom gelungenen Leben. Widerspruch schon, aber nicht Einspruch. Micha Kloth beschwört eine Gegenwelt, eine erlöste gegen die unerlöste. Er erfüllt bildhaft den Wunsch vom gelungenen Leben. Er bewahrt den Traum vom Besseren. Er beschwört das Kontrafaktische im Faktischen, das was nicht ist. Und vielleicht brauchen wir das mehr als die Vergegenwärtigung dessen, was ist.

- Dr. Norbert Hilbig; Autor und Kunstrezensent, Hildesheim





Kirchenemporengestaltung -Ein regionales Kunst-Kirche-Projekt

Während eines Gottesdienst dachte Micha Kloth an seine schwerkranke Mutter. Er ließ gerade seinen Blick über die Empore streifen, als ihm eine Idee kam. Wenn meine Mutter wieder gesund wird, schmücke ich die gesamte Empore mit Bildern aus. Seine Mutter wurde wieder gesund, und der Künstler machte sich an die Erfüllung seines Versprechens.

Nachdem er die Unterstützung des Kirchenvostandes hatte und auch das Amt für Bau- und Kunstpflege in Hannover zustimmte, begann er mit der Umsetzung seines Vorhabens. Micha Kloth gestaltete für jeden Monat ein entsprechendes Motiv aus der Kirchenjahreszeit. Über den Zeitraum von zwei Jahren hinweg erlebte die Gemeinde, wie sich der Kirchenraum mit den Bildern von Micha Kloth veränderte. Immer wieder fanden dazu Themengottesdienste, Lesungen und Musikveranstaltungen statt.







„Martin Luther und seine Zeitgenossen“

mit diesem Titel wurde der „29. Lamspringer September“ im Luther-Jahr 2017 von Bürgermeister Andreas Humbert eröffnet.

Micha Kloth hat speziell für diese Eröffnung Martin Luther portraitiert, gleichwohl aber auch Wegbegleiter, Kontrahenten und einige seiner berühmten Zeitgenossen … von Albrecht Dürer über Thomas Morus bis Lucas Cranach.
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